| Kritik am Hagener Schulamt ist berechtigt
Die Kritik am Hagener Schulamt bezüglich des Besichtigungstermins in der Liselotte-Funcke-Schule reißt seit Tagen nicht ab. Auch die schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Katja Graf, sieht deutlichen Erklärungsbedarf auf Seiten der Verwaltung.
„Es steht außer Frage, dass im Rahmen der Diskussion eines neuen Schulentwicklungsplans alle Alternativen ausführlich geprüft werden müssen. Denkverbote darf es da aus unserer Sicht nicht geben. Die Begründung der Verwaltung für den „unangekündigten Besuch“ in der Liselotte-Funcke-Schule und vor allem den Zeitpunkt können wir jedoch in keiner Form nachvollziehen. Wie kann es sein, dass mitten in der Corona-Krise unter geltenden Kontaktbeschränkungen mit einer mehr als zehnköpfigen Delegation und ohne die notwendigen Hygienemaßnahmen so ein Termin überhaupt durchgeführt wird? Das ist aus unserer Sicht absolut inakzeptabel“, ärgert sich Katja Graf.
Der Termin sei auch nicht mit einem angeblichen politischen Auftrag zu rechtfertigen, wie von Amtsleiter Becker als Begründung ausgeführt: „Wir würden uns ja freuen, wenn die Verwaltung alles was in Sitzungen und Besprechungen andiskutiert wird schnell und umfangreich prüft. Hier wurde aber die Endfassung des Schulentwicklungsplan noch nicht mal durch den Schulausschuss zur Kenntnis genommen. Vielmehr soll die Verwaltung erst in der kommenden Sitzung des Hauptausschusses entsprechend beauftragt werden. Eine Anfrage, die wir schon vor Wochen gestellt haben und die auch konkrete Fragen zu Gesprächen mit der FESH umfasst, blieb hingegen bisher unbeantwortet“, so Graf weiter.
„Aktionen wie jene an der Liselotte-Funcke-Schule taugen lediglich dazu, die Unsicherheit bei Eltern, Schülern und Lehrern zu vergrößern. Wir wünschen uns eine transparente und faktenorientierte Diskussion über die Schulentwicklung in Hagen. Dazu müssen wir uns trotz Corona-Krise die notwendige Zeit nehmen und das Gesamtpaket notfalls aufteilen“, beschreibt Katja Graf das weitere Vorgehen aus ihrer Sicht.
Zunächst müssten schnellstmöglich die Bedarfe im Primarbereich abgesichert werden, denn für die notwendigen Veränderungen im Bereich der weiterführenden Schulen sei es elementar die Stadtschulpflegschaft und die Lehrerkollegien von Anfang an mitzunehmen: „Der Schulausschuss muss auch die Möglichkeit haben das weitere Vorgehen der Verwaltung entsprechend zu begleiten und zu beeinflussen. Sobald dies möglich ist, sollte daher eine Sondersitzung des Schulausschusses zum Thema Schulentwicklungsplan terminiert werden. Auch erwarten wir, dass das Schulamt an seinem Kommunikationsverhalten arbeitet. Eine regelmäßige und proaktive Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und Elternvertretern lässt sich trotz Krise sicherlich besser organisieren, als dies momentan der Fall ist“, fasst Katja Graf den Anspruch der FDP-Fraktion an das weitere Verfahren zusammen.
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