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| Antrag: Verbesserung der Hagener SPNV-Anbindung

Zur Verbesserung der Anbindung des südwestfälischen Raumes an die Stadt Dortmund ist – auch in Zusammenhang mit der Problematik Rahmedetalbrücke – eine kurzfristige Verbesserung des SPNV auf der Relation Siegen – Lennetal – Dortmund vorgesehen. Daraus folgt leider eine deutliche Verschlechterung für die Anbindung der Stadt Hagen, da ca. 50% der zuvor umsteigefreien Verbindungen zum südwestfälischen Raum zukünftig entfallen und deshalb umzusteigen ist. Die bereits heute beste-henden Umsteigezwänge zwischen Hagen und dem Lennetal bzw. Siegen in Letmathe sind nicht stabil gewährleistet, so dass Fahrgäste auf dieser Relation häufig längere Umsteigezeiten im Bahnhof Letmathe hinnehmen müssen. Daraus ergibt sich eine weitere deutliche Schwächung der oberzentralen Funktion der Stadt Hagen, die nicht akzeptiert werden kann. Mit einem Halt der zukünftigen Linie RE34 in Hohenlimburg kann das Hagener Stadtgebiet über den Bahnhof Hohenlimburg und durch das städtische Busnetz günstig auch mit der Innenstadt und anderen Stadtteilen verbunden werden. Damit ergibt sich eine deutliche Verbesserung der Anbindung für die Stadt Hagen, wenn auch nur zweistündlich.

Generell ist ein Halt der Fernverkehrslinie IC34 auf Hagener Stadtgebiet schon aus Sicht eines Oberzentrums notwendig. Mit dieser Maßnahme können die Vorteile der unter 1) genannten Aspekte weiter optimiert werden, weil bei Umsetzung aus dem zweistündlichen ein stündliches Angebot einerseits zwischen Hohenlimburg und Dortmund sowie andererseits ein genereller umsteigefreier Stun-dentakt zwischen Hohenlimburg und Siegen entwickelt werden kann. Da diese Linie von der DB Fern-verkehr AG betrieben wird, scheint die Einbeziehung der VRR AöR sinnvoll, weil somit mehr Marktmacht genutzt werden kann gegenüber einem alleinigen Vorgehen der Stadt Hagen. Wichtig ist, dass damit das Stadtgebiet Hagen endlich auch eine Anbindung an den IC34 Dortmund – Siegen – Frankfurt in beiden Richtungen erhält.

Eine Ausdehnung des Hagener VRR-Tarifgebietes auf den Bahnhof Iserlohn-Letmathe ist lediglich als Rückfallebene vorzusehen, falls der IC-Halt in Hohenlimburg bzw. vergleichbare Lösungen nicht realisierbar sind.

Schon wiederholt ist im UKM sowie im früheren UWA über die Verbesserung der Verbindungen zwischen dem Stadtgebiet Hagen und dem Dortmunder Süden beraten worden. Gegenwärtig ist diese Verbindung nur im SPNV mit Umsteigezeiten in Schwerte von 12 bis 17 Minuten von Hagen Richtung Dortmund und von 7 bis 13 Minuten in der Gegenrichtung meistens relativ unattraktiv. Eine Umsteigerelation zwischen dem Lennetal mit Hohenlimburg und dem Dortmunder Süden ist auf direktem Weg nicht vorhanden – es muss immer über Hagen Hbf oder Dortmund Hbf gefahren werden mit ebenfalls relativ langen zusätzlichen Umsteigezeiten in den Hauptbahnhöfen und langen Fahrzeiten. Das ist vor dem Hintergrund der angestrebten Verkehrswende völlig unattraktiv. Eine Lösung dafür könnte eine Flügelung der Linie RB53 Dortmund – Schwerte – Iserlohn sein, die Bestandteil der Vergabe Sauerlandnetz ist. Es könnte ggf. einerseits eine stündliche Verbindung zwischen dem Hagener Osten bzw. dem weiteren südlichen Lennetal und dem Dortmunder Süden realisiert werden und andererseits die stündlich wiederkehrende Bedienungslücke zwischen Hagen und Schwerte von 35 Minuten geschlossen werden. Selbstverständlich sind auch andere Bedienungskonzepte realisierbar.

Beide Hagener Zielpunkte Hauptbahnhof und Hohenlimburg sowie ggf. das außerhalb Hagens liegende südliche Lennetal können eine deutliche Verbesserung des Angebots auf Relationen gewährleisten, die momentan überwiegend mit dem Individualverkehr bedient werden, weil das ÖV-Angebot unzu-reichend ist. Gerade im Industriegebiet Lennetal gibt es viele Beschäftigte, die in Dortmund oder Schwerte wohnen. Dies wird besonders ersichtlich, wenn man zu den Arbeitsendzeiten den Individualverkehr beobachtet, der über die Villigster Straße in Richtung der Anschlussstelle Ergste der A45 mit Fahrziel Dortmund abbiegt. Von daher erscheint es sinnvoll, die Einrichtung weiterer Haltpunkte im Lennetal (z.B. Hagen-Halden) bzw. im Hagener Norden zu überprüfen – auch vor dem Hintergrund an diesen Stellen attraktive Umsteigesituationen zum städtischen Busnetz zu schaffen.

Die Allianz stellt daher folgenden Antrag zur Sitzung des UKM am 07.12.2022:

Der UKM bittet den Rat, folgende Beschlüsse zu fassen:

1) Der Rat der Stadt Hagen bittet die VRR AöR bei der geplanten SPNV-Linie RE34 Siegen – Letmathe – Witten – Dortmund kurzfristig einen generellen Halt in Hagen-Hohenlimburg zu bestellen, weil dieser Bahnhof durch sein umfangreiches Buslinienangebot eine gute Anbindung weiter Teile des Hagener Stadtgebiets einschließlich der Innenstadt ermöglicht und so der südwestfälischen Raum direkt und besser mit Hagen verknüpft werden kann.

2) Nach der Freigabe der IC-Linie 34 auf der Relation von Letmathe nach Dortmund für Fahrausweise des SPNV bittet der Rat der Stadt Hagen die VRR AöR um Unterstützung, auch einen Halt dieser Linie in Hohenlimburg zu realisieren und so ein stündliches Angebot von Hohenlimburg nach Dortmund mit SPNV-Tarifen zu erhalten und darüber hinaus Hagen als Oberzentrum des märkischen Sauerlandes einen Fernverkehrsanschluss an diese wichtige Linie in den südwestfälischen Raum und nach Frankfurt am Main zu verschaffen.

Falls das nicht möglich sein sollte, wird der VRR gebeten, eine Ausdehnung des Hagener VRR-Tarifgebietes auf den Bahnhof Iserlohn-Letmathe zu realisieren, um stündliche Fahrten zu Nahverkehrstarifen zwischen Hohenlimburg und Dortmund mit Umstieg in Letmathe zu gewährleisten.

3) Der Rat der Stadt Hagen bittet die VRR AöR, gemeinsam mit dem Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) zeitnah Möglichkeiten zu prüfen, wie zwischen den Stationen Dort-mund-Signal-Iduna-Park, DO-Hörde, DO-Aplerbeck Süd und Schwerte einerseits sowie jeweils stündlich Hagen Hbf und/oder Hohenlimburg bzw. dem weiteren südlichen Lennetal andererseits eine nachhaltige Verbesserung des Angebotes durch umsteigefreie Zugfahrten umzusetzen ist, insbesondere im Falle einer nicht möglichen Umsetzung des Punktes 2).

In diesem Zusammenhang sollen auf Hagener Stadtgebiet auch neue Zugangsstellen vorrangig im Osten (Ortsteil Halden) und weiterhin im Hagener Norden (Ortsteile Kabel, Bathey, Hengstey) geprüft werden mit dem Ziel, zentrale Umsteigemöglichkeiten zum städtischen Busnetz einzurichten.

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