| Antrag: LKW-Durchgangsverkehr Hagen
Seit Jahren vermuten die Antragsteller, dass es einen nennenswerten LKW-Durchgangsverkehr von den umgebenden Bundesautobahnen A1, A45 und A46 gibt.
Von Teilen der Verwaltung der Stadt Hagen wurde diese Vermutung immer wieder in Frage gestellt. Aus diesem Grund haben sich die Antragsteller zu einer gemeinsamen Verkehrszählung zusammengeschlossen. Diese statistische Auswertung sollte wider- oder belegen, dass es einen solchen LKW-Abkürzungsverkehr durch Hagen gibt.
Im Ergebnis führte die Untersuchung, die hier im Nachgang im Detail vorgestellt wird, zu folgenden Ergebnissen:
- Es gibt nachweisbar erhebliche LKW-Verkehrsströme auf identifizierten Routen zwischen den Autobahn-Anschlussstellen Hagen-West (A1) und Hagen-Mitte (A46) sowie Hagen-Süd (A45) durch die Stadt hindurch.
- Auf den identifizierten Routen führen diese unnötigen und vermeidbaren Schwerlast-durchgangsverkehre zu einer erheblichen Mehrbelastung, da er zu notwendigen Quell- und Zielverkehren hinzuaddiert werden muss. Diese unnötigen und vermeidbaren Verkehre treten nicht nur situationsbezogen auf. Sie finden ihre Begründung in betriebswirtschaftlichen Einsparungen. Unternehmen und Fahrer sparen durch diese Abkürzungen Zeit, Fahrkilometer, Treibstoff- und andere Betriebsmittel sowie Mautgebühren.
- Diese unnötigen und vermeidbaren Schwerlastdurchgangsverkehre belasten auf den identifizierten Routen in erheblichem Maße die Gesundheit der Menschen durch zusätzlichen Lärm- und Abgase. Dies war an den Messstellen deutlich wahrnehmbar.
- Diese unnötigen und vermeidbaren Schwerlastdurchgangsverkehre belasten auf den identifi-zierten Routen die urbane Infrastruktur (Straßen und Brücken) der Stadt Hagen. Dadurch treten Mehrbelastungen auf, die die Stadt zu vorgezogenen Reparaturen und Sanierungen zwingen.
Ausgangslage
In zunehmendem Maße wird das Stadtgebiet Hagen durch Verkehre belastet, welche den Weg durch das Stadtgebiet primär in Anspruch nehmen, um zwischen den Autobahnen A1 und A45 kürzere Wegeverbindungen zu nutzen.
Dahingehend ist erkannter Maßen der Schwerlastverkehr ein belastender Faktor geworden. Hier spielen offensichtlich nicht nur zeitliche, sondern auch monetäre Gründe eine ausschlaggebende Rolle. Tatsächlich lassen sich beim Weg durch die Stadt ca. 12 Kilometer Autobahnstrecke sparen. Steigende Verkehrsaufkommen und Mauterhöhungen auf den Autobahnen werden diese Entwicklung zunehmend fördern.
Die besonders betroffenen Routen sind überdies elementar wichtige Verkehrswege im innerstädtischen Wegenetz und vertragen in ihrer Funktionalität bereits heute keinerlei weitere Belastungen.
Überfraktionell haben sich Mitglieder der Ratsfraktionen von CDU, Hagen Aktiv und der FDP an der stichpunktartigen Überprüfung an den die Stadt Hagen durchquerenden Schwerlastverkehren beteiligt. Diese als Transitverkehre bezeichneten Verkehre wurden gezielt zwischen den Anschlussstellen Hagen-West und Hagen-Mitte betrachtet.
Die Frakionen CDU, Bündnis90 / Die Grünen, Hagen Aktiv und FDP beantragen daher den folgenden Tagesordnungspunkt für die Bezirksvertretungen und die Sitzung des Umweltausschusses am 22. November 2018:
1. Bericht der Verwaltung
2. Diskussion
3. Anträge
Antrag:
- Die Verwaltung wird beauftragt, ein wirksames Konzept zur deutlichen Reduzierung von LKW-Durchgangsverkehren zu entwickeln.
- Im Sinne eines solchen Konzeptes wird die Verwaltung beauftragt zu prüfen, …
a. … ob ein Verkehrsverbot für nicht anliegerberechtigte Fahrzeug im Bereich der Schwertransporte im Sinne des Abkürzungsverkehrs zwischen den Autobahnen durchsetzbar ist.
b. … ob Instrumente wie die Abschnittskontrolle (neudeutsch: Section Control) so um-funktioniert werden können, dass sie Durchgangsverkehre zwischen den Autobahn-Anschlussstellen Hagen-West (A1) und Hagen-Mitte (A46) sowie Hagen-Süd (A45) verlässlich identifiziert.
c. … ob im nord-östlichen Bereich des Emilienplatzes die Errichtung einer Messstelle für Stickoxyde, sowie Feinstäube < 10 μm (schon im Vorgriff auf neue Richtlinie) und > 10 μm, umsetzbar ist. (Realmessung)
d. … ob ein gezieltes Anhalten und Ansprechen der Fahrer der erkannten Fahrzeuge, um ggf. eine Verhaltensänderung zu erreichen.
e. … ob ein Anschreiben an bekannte Firmen, deren Fahrzeuge regelmäßig die Abkürzungsstrecken durch die Stadt nutzen, zu einer Verhaltensänderung bei den Fahrern führt.