| Allianz: Firmen, die keine Kitas bauen, bauen auch keine Schulen
Fehlende Kapazitäten bei Planern und Bauunternehmen verzögern den Schulan- und -neubau. Darauf weisen die drei Allianzfraktionen von CDU, Grüne und FDP hin.
Tatsächlich hat der Schulausschuss aus Sicht der Vorsitzenden Ellen Neuhaus „sofort auf Flüchtlings- und Südosteuropa-Zuwanderung reagiert. Wir haben innerhalb unserer Schulen alle Reserven aktiviert und stillgelegte Schulgebäude reaktiviert. Wir haben in dichtem Takt die Schulentwicklung betrieben, um uns auf mehr Schüler vorzubereiten. Grenzen finden unsere Bemühungen allerdings dort, wo Planungs- und Bauleistungen mit dem Fortschritt unserer Entscheidungen nicht mithalten. Die Firmen, die aufgrund ihrer Auftragslage keine Kitas bauen, bauen auch keine Schulen“, so Neuhaus. Beispielhaft führt sie den Neubau des Pavillons an der Goetheschule an. „Nach Aussage unseres Gutachters Wolf Krämer-Mandeau gibt es darüber hinaus im Grundschulbereich keine mit Hagen vergleichbare Großstadt in Deutschland“, so der Schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Walter. „Ausschließlich bei uns haben sich die Schülerzahlen innerhalb weniger Jahre von stark fallend zu stark steigend entwickelt. Das haben wir bislang mit viel Flexibilität sowie mit Hilfe sehr engagierter Lehrer und Eltern bewältigt.“
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Claus Thielmann sieht Verwaltung und Politik im laufenden Prozess der Schulentwicklungsplanung auf Ballhöhe. „Mitte März haben wir das brandneue Gutachten zur Schulentwicklungsplanung erhalten. Dann kamen die Corona-Krise und die Absage des Schulausschusses. Ein Blick ins Gutachten zeigt, dass wir zahlreiche neue Grundschulklassen einrichten müssen. Das geht nicht in vier Wochen. Dafür braucht es ein geordnetes qualitätssicherndes Verfahren, das wir mit dem HFA-Beschluss auf Initiative der Allianz am vergangenen Donnerstag eingerichtet haben.“
Nicole Pfefferer, Fraktionssprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen, ist deshalb mit dem Erreichten zufrieden: „Wir stehen unter dem Druck, dass wir bis zu den Sommerferien Entscheidungen darüber treffen müssen, wo und wie viele Grundschulklassen im Stadtgebiet neu geschaffen werden müssen. Unser Zeitplan ist nicht in Gefahr. Mit einem Werkstattgespräch kompensieren wir ausfallende Ausschusssitzungen und erhalten die Qualität der Fachberatung aufrecht. Wir lassen uns also nicht einmal durch Corona bremsen. Auf dieselbe Weise werden wir auch die weiterführenden Schulen der Sekundarstufe II neu ordnen. Das zeigt: Die Hagener Kommunalpolitik ist selbst in Pandemie-Zeiten leistungsfähiger als manche das vermuten.“
Dass es mitunter sogar sehr schnell gehen kann, zeigt sich an einem wichtigen Vorhaben: Als „erstklassiges Strahlkraftprojekt“ bezeichnet der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Ramrath das neue Bildungszentrum in Wehringhausen. Der Grundstein von „Terra 1“ wird noch in diesem Jahr gelegt: „Hier bauen wir eine hervorragend ausgestattete dreizügige Grundschule mit rhythmisierter Ganztagsbetreuung und eine achtgruppige Kindertagesstätte. Gelingt uns die Finanzierung, kommt noch ein Lehrschwimmbecken hinzu. Terra 1 wird auf Basis zukunftsweisender Standards der bedeutendste Schulneubau der neueren Geschichte Hagens werden. Wir sind froh, dass die GWG frühzeitig entsprechende Bau-Kapazitäten für dieses Projekt reserviert hat.“
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