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| Antrag: Sichtbarkeit des ÖPNV in Hagen verbessern 1: Entwicklung eines Corporate Design (CD)

Aufnahme in den Masterplan Mobilität

Der Rat der Stadt Hagen hat in seiner Sitzung vom 12.07.2018 den Masterplan „Nachhaltige Mobilität“ (DS 0709 - 0709-2/2018) verabschiedet und per Beschluss vom 23.05.2019 die Bearbeitungsprioritäten der städtischen Maßnahmen festgelegt (DS 0204/2019). Der Masterplan wurde von der PricewaterhouseCoopers GmbH/Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) gemeinsam mit zwei beratenden Unternehmen (DTV-Verkehrsconsult GmbH, Müller-BBM) erstellt und dient als Grundlage für die Einwerbung von Fördermitteln aus dem Förderaufruf „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ (siehe DS 0709/2018). Der Masterplan musste seinerzeit mit einer Beratungsfrist von drei Wochen zum 31. Juli 2018 beim Fördermittelgeber eingereicht werden. Die Beratung erfolgte seinerzeit extrem zielgerichtet ausschließlich auf Basis der vorgelegten Maßnahmenvorschläge.

Natürlich passt die nun vorgeschlagene Maßnahme vordergründig erst einmal nicht in den sehr engen Zielkorridor des vorgelegten Masterplans. Ein „Masterplan“ suggeriert nämlich, es handle sich hier um eine übergeordnete, koordinierte verkehrspolitische Ideen- und Maßnahmensammlung. In einer solchen Sammlung sollte die oben genannte Maßnahme jedoch aus Sicht der Antragsteller nicht fehlen.

Aus Sicht der Antragsteller widerspricht die hier vorgeschlagene Maßnahme nicht der Zielsetzung des Masterplans, sondern ergänzt diesen sinnvoll. Der Antragsteller kann auch nicht feststellen, dass diese Maßnahme die Förderfähigkeit anderer Maßnahmen negativ beeinträchtigen könnte.

Verbesserungen im Busverkehr deutlich spür- aber wenig sichtbar

Mit den Verbesserungen des Spätverkehrs, Linienanpassungen an Kundenbedürfnisse und dem neuen Nahverkehrsplan 2023 hat der Busverkehr in Hagen bereits zahlreiche kleine Quantensprünge erfahren. Mit dem 9-Euro-Ticket versucht die Bundesregierung derzeit zeitlich befristet die Attraktivität des ÖPNV weiteren Bevölkerungsschichten nahe zu bringen. Das derzeit in der Diskussion befindliche 49-Euro-Ticket könnte die Attraktivität des ÖPNV – insbesondere im Freizeitverkehr – deutlich steigern.

Im Ergebnis erhoffen sich alle Verantwortlichen eine höhere Quote von Nutzern, die auf das Auto verzichten und den Busverkehr oder andere Verkehrsmittel des Umweltverbunds benutzen. Wer erst einmal als Fahrgast im System ÖPNV „angekommen ist“, wird sich nach derzeitigem Stand schnell und gut darin zurechtfinden. Hier haben der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie die einzelnen Verkehrsbetriebe und die Kommunen im Ruhrgebiet bereits eine Vielzahl von Verbesserungen geschaffen: Klimaanlagen in den Fahrzeugen, verbesserte Haltestellenansagen, Linienverlaufsanzeigen in Bussen und Bahnen, verbesserte Fahrtzielanzeigen, dynamische Fahrgastinformationssysteme, taktile Leitsysteme an Haltestellen und Bahnhöfen, barrierefreie Haltestellen, die VRR App und eine unglaubliche Vielzahl hilfreicher Details machen das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln heute wesentlich komfortabler und einfacher als beispielsweise in den 1980er Jahren. Doch diese Verbesserungen nehmen ausschließlich Menschen wahr, die das System bereits nutzen. Außen vor bleiben jene, die täglich mit ihrem Auto ihre Wege zurücklegen.

Besserer Nahverkehr muss sichtbarer werden

Autofahrern fallen weder Taktverdichtungen noch die zahlreichen Detailverbesserungen des Hagener Nahverkehrs auf. Sie nehmen im glücklichsten Falle wahr, dass mehr Busse im Stadtbild unterwegs sind, im unglücklichsten Falle nehmen sie Sonderspuren und Buskaps wahr, die sie behindern.

Deshalb wäre es wichtig, den ÖPNV in der Stadt an möglichst vielen Stellen sichtbarer und wiedererkennbarer zu gestalten.

Die Neugestaltung soll zwei Dinge verdeutlichen: Der Nahverkehr ist überall – und – der Nahverkehr ist modern und flexibel mit anderen Verkehrsmitteln vernetzt.

Partiell gibt es zwar schon kleinere optische Verbesserungen: Ein Element ist das bereits seit 2020 sukzessive eingeführte neue „Farbkleid“ der eingesetzten Busse, die nach dem Wechsel der Hagener Straßenbahn von der Einkaufsgemeinschaft Bergischer Bus zur Kooperation östliches Ruhrgebiet (KöR) jedem neuen Fahrzeug angelegt wird. Hier wirkt schon alleine die frische Farbkombination aus den Landesfarben weiß, rot und grün als positiver optischer Akzent. Die Fahrzeuge wirken deutlich attraktiver und frischer als die Bergischen Busse in blau-grauer Anmutung – später ergänzt mit grünen Akzenten. Diese Fahrzeuge wirkten eher, als wollten sie sich im Verkehrsgeschehen verstecken.

Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass die Fahrzeuge produktübergreifend dasselbe Design nutzen.

Da sich die KöR-Zusammenarbeit aber ausdrücklich nicht nur auf die Fahrzeuge beschränken, sondern auch Kommunikation, Marketing und Vertrieb umfassen soll, sehen die Antragsteller hier einen Hebel mit erheblicher Wirkungskraft. Gemeinsam mit der KöR ließe sich ein optisch einheitlicher, attraktiver öffentlicher Auftritt des Nahverkehrs in Hagen und der Region realisieren.

Die Millionenbeträge zu Verbesserung des Betriebes oder zur Aufwertung von Fahrzeugen und Infrastruktur entfalten nach Ansicht der Antragsteller nur dann ihre volle Wirkung, wenn wirklich auch alle Register bei der Vermarktung gezogen werden. Eine Wiedererkennbarkeit des Systems durch Corporate Identity (CI) und einem daraus abgeleitetem Corporate Design (CD) sind deshalb unverzichtbar.

Die Allianz im Rat der Stadt Hagen stellt daher folgenden Antrag zur Sitzung des Rates am 10.11.2022:

Die Verwaltung wird beauftragt,

die neue Maßnahme …

„Entwicklung eines Corporate Design (CD):Verbesserung der öffentlichen Sichtbarkeit des ÖPNV in Hagen“

… in den Masterplan Mobilität aufzunehmen. Die neue Maßnahme ist mit der Priorität „hoch“ aufzunehmen. Es ist unmittelbar mit der Umsetzung zu beginnen.

Ziel der neuen Maßnahme soll sein, die Infrastruktur des Hagener Nahverkehrs optisch deutlicher in den Mittelpunkt der Verkehrsraumgestaltung zu rücken. Dabei sind die bereits laufenden Projekte zum Ausbau der Mobilstationen mit einzubeziehen. Damit beauftragt werden soll die Hagener Straßenbahn.

Erreicht werden soll das Ziel durch die Entwicklung einer ebenso  frischen wie nachhaltigen Corporate Identity (CI) und eines darauf aufbauenden Corporate Design (CD) bei den Haltestellen und Anlagen der Hagener Straßenbahn (HSt). Diese sollen zum neuen Farbschema der KöR passen. Ein/e einheitliche/s CI/CD mit den KöR-Partnern ist – wenn möglich – anzustreben.

Das Corporate Design ist so zu entwickeln, dass es auch ein kommendes höherwertiges Nahverkehrssystem für Hagen gestalterisch mit vorausdenkt und einbezieht.

Als Realisierungszeitraum für die CI/CG ist das Jahresende 2023 vorzusehen.

 

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