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| Antrag: Sachstand Sanierung Richard-Römer-Lennebad

Das Lennebad in Hohenlimburg hat einen hohen Stellenwert für die soziale Infrastruktur und den Stadtbezirk Hohenlimburg. Nicht umsonst ist die NRW-Landesregierung bereit, die Sanierung des Bades mit 4,4 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Städtebauförderung und soziale Integration im Quartier 2019“ zu unterstützen. Der Förderbescheid ist am 15.05.2020 bei der Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG) eingegangen.

Leider stellte sich erst im Nachhinein heraus, dass die prognostizierten Kosten in Höhe von 5,38 Millionen Euro um 2,4 Millionen Euro angehoben werden müssen, da weitere – zuvor unbekannte – altersbedingte Baumängel gefunden wurden.
Mit der jetzt bekannten Verteuerung wird der Rat zur Entscheidung gezwungen, die Zusatzbelastung in Höhe von 2,4 Millionen an anderer Stelle einzusparen. Denn die ohnehin angespannte Haushaltslage der Stadt und die zusätzlich limitierend wirkende Corona-Pandemie lassen weder eine Zahlung aus dem städtischen Haushalt noch aus den Mitteln der HVG zu, ohne andere Projekte zu gefährden oder verzögern.

Bei einer solchen Verteuerung stellt sich natürlich noch einmal die Frage, ob der eingeschlagene Weg tatsächlich alternativlos ist oder ob es andere Möglichkeiten gibt, die verschiedenen Funktionen des Lennebades vielleicht in anderer Form anbieten zu können.

In erster Linie geht es den Antragstellern darum, das Schul- und Vereinsschwimmen im Stadtteil sicherzustellen. Dabei wäre eine Sanierung zum Preis von 7,8 Millionen sicherlich nachrangig, wenn sich eine andere, günstigere Variante zur Sanierung des Lennebades gäbe.

Tatsächlich sind in dieser Kalkulation nicht einmal alle Risiken für unvorhergesehene Probleme ein-geflossen. Denn die jetzt bekannt gewordenen Mehrkosten beziehen sich alleine auf vorhersehbare alterstypische Bauwerksmängel und umfassen weitere absehbare Risiken. Überraschungen, wie sie meist erst bei den kommenden Sanierungsarbeiten auftreten, sind dabei nur minimal eingepreist. Selbst wenn es zu keinen weiteren Kostensteigerungen kommen sollte, erhielten die Hohenlimburger Badnutzerinnen und -nutzer nur ein Bad auf dem Ausstattungsniveau und mit dem spröden Charme der 1960er Jahre.

Noch gar nicht absehbar sind unabsehbare Kostensteigerungen durch neu gefundene Defekte oder Bauschäden, wie sie beispielsweise die Stadt Köln beim Schauspielhaus und der Oper erlebt.

Die Antragsteller wollen mit möglichst geringem Risiko den größtmöglichen Nutzen für die Schwimmbadnutzerinnen und -nutzer in Hohenlimburg schaffen.

Die Fraktionen von CDU, Bündnis90/Die Grünen und Hagen Aktiv sowie die FDP-Ratsgruppe stellen daher folgenden Antrag zur Sitzung des Rates am 25.02.2021:

Die Verwaltung wird beauftragt,

  • … mit dem Fördergeber zu klären, ob die bewilligten Fördermittel für das Richard-Römer-Lennebad in Hohenlimburg auch für eine andere adäquate Schwimmbad-Lösung im Stadtbezirk Hohenlimburg zur Verfügung stehen würden.
  • … Alternativen darzustellen, wie sich das Schul- und Vereinsschwimmen mit einer anderen adäquaten Schwimmbad-Lösung im Stadtbezirk Hohenlimburg realisieren ließe
  • … denkbar Sanierungsalternativen darzustellen, die es möglich machen würden, das Lenne-bad im Rahmen der bisher veranschlagten Kosten in Höhe von 5,4 Millionen Euro zu sanieren. Dabei soll auch dargestellt werden, ob das Bad dann die verbindliche Nutzungsdauer von mindestens 20 Jahren auch ohne weitere absehbare Schäden überstehen wird.
  • … Möglichkeiten einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP/PPP-Modell) auszuloten, in denen private Investoren oder Genossenschaften sich an dem Projekt beteiligen und dauer-haft die derzeit fehlenden Finanzmittel einbringen. Darüber hinaus sollten diese Investoren sich mit eigenen konzeptionellen Ideen zur Attraktivitätssteigerung einbringen können.

 

 

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